Glück ist etwas sehr angenehmes, das in der Regel alle gerne haben möchten. Die Frage ist jedoch: Wie wird man glücklich und wie kann Wellness dabei helfen? Das Savannen-Prinzip und die neue Savannen-Theorie bieten einige interessante Perspektiven auf das Thema.
Die Verbindung zwischen Wellness und Glücksgefühlen ist schon lange bekannt. Ebenso scheint klar zu sein, dass jeder Mensch leicht unterschiedliche Vorstellungen von einer „glücklichen Zeit“ hat und es daher kein universelles Rezept für Glück gibt. Die wissenschaftlichen Untersuchung der Savannen-Theorie bringt jedoch neue Bewegung in die Glücksforschung.
Savannen-Theorie – Glück & Wellness gesucht
Die Savannen-Theorie über das Glück ist eine 2016 veröffentlichte Studie von Norman P. Li and Satoshi Kanazawa mit bemerkenswerten Ergebnissen. Sie bezieht sich auf mehrere vorhergehende Studien, die bereits etabiert haben, dass das menschliche Gehirn optimal auf ein Leben in der afrikanischen Savanne eingestellt ist. Dieser Umstand führt zu einer Reihe von Konsequenzen, denn die heutige Umwelt hat nicht viel gemeinsam mit dem ländlichen Leben in kleinen Gesellschaften vor tausenden Jahren.
Der Mensch muss in einer fremden Welt zurecht kommen
Wenn man das Savannen-Prinzip daher für zutrefffend hält – was laut Aussagen der Autoren durch den aktuellen Forschungsstand der Evolutionären Psychologie unterstützt wird – dann überrascht es nicht, dass sehr viele Menschen sagen, dass sie nicht wirklich glücklich und zufrieden sind.
Die Kluft zwischen dem Leben in der Savanne und den heutigen Lebensumständen ist in den Großstädten besonders deutlich.
Das Gehirn kommt vor allem mit diesen Faktoren nur schwer zu recht:
- Zu viele Menschen an einem Ort
- Zu wenige intensive soziale Beziehungen
Dass die Bevölkerungsdichte einen negativen Einfluss auf die Wellness hat, das heißt auf das persönliche Empfinden von Glück und Zufriedenheit, scheint ein altbekannter Hut zu sein. Die Erklärung der Savannen-Theorie ist aber zumindest durch neue Fakten aus der Wissenschaft unterfüttert, auch wenn sie dem gesunden Menschenverstand schon bekannt war.
Unsere Vorfahren haben in Gruppen von rund 150 Individuen gelebt
Die magische Zahl von 150 als maximale Gruppengröße zeigt sich in verschiedenen Zusammenhängen:
- In modernen Jäger-Sammler-Gesellschaften hat ein Dorf durchschnittlich 148,4 Einwohner
- Die typische Einwohnerzahl von neolithischen Dörfern in Mesopotamien lag bei 150 bis 200
- Die durchschnittliche Größe von Amischen Gemeinden beträgt 112,8 Menschen
- Es gibt viele weitere Belege dieser Art, z.B. die Größe des durchnittlichen persönlichen Netzwerks – zählen Sie doch mal mit wievielen Menschen Sie regelmäßig Kontakt haben
Daraus kann man nicht unbedingt schließen, dass der Mensch ab Beziehung 150 prinzipiell nicht mehr angemessen kommunizieren kann, aber immerhin, dass es deutlich schwieriger wird den Überblick an Gefälligkeiten und Verpflichtungen zu behalten, als in kleineren Gruppen. Zur Verminderung des Glücks durch die komplexen Beziehungen in den zu großen Gruppen kommt noch die Anonymität, denn in der Savanne kannte man absolut jeden und brauchte sich keine Sorgen um unbekannte Absichten zu machen.
Es ist wenig überraschend, dass sich mit diesem Hintergrund in Wellnesshotels schnell ein Wohlgefühl einstellen sollte. Der persönliche Service in einer ruhigen, sicheren und großzügigen Umgebung ist vielleicht das, was der Mensch laut der Savannen-Theorie am liebsten mag. Oder zumindest eine sehr angenehme Auszeit vom Trubel der modernen Zeiten.